Einleitung
Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Der weisse Hautkrebs tritt häufiger an sonnenexponierten Stellen wie dem Kopf, Gesicht, Nase, Schultern und Handrücken auf. Der schwarze Hautkrebs kann überall am Körper auftreten und ist ein sehr aggressiver Hautkrebs. Da ein Hautkrebs selten Symptome macht, ist die Vorsorge, eine frühe Erkennung des Krebses, durch den Hautarzt die beste Voraussetzung zur vollständigen Heilung. Eine bestehende Hautkrebserkrankung, kann häufig aber nicht immer, gut durch verschieden Therapien behandelt werden. Nach der Heilung sollte aber eine regemässige Nachsorge beim Hautarzt stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist Hautkrebs ?
Generell können Hauttumore (Wucherungen in, auf oder unter der Haut) gutartig, aber auch bösartig und lebensbedrohlich sein.
Bösartige Hauttumore werden als Hautkrebs bezeichnet, meistens ist damit der schwarze Hautkrebs, das Maligne Melanom gemeint. Aber je nach der entarteten Zellart unterscheidet der Hautarzt einige Hautkrebstypen.
Die Erkrankungen an Hautkrebs nehmen in der Bevölkerung kontinuierlich zu. In der Schweiz liegen sie sogar im europäischen Vergleich an vorderer Stelle.
Die Symptome der einzelnen Hautkrebsarten sind sehr verschieden, wie auch ihr Erscheinungsbild.
Die gutartigen Hauttumore, wie zum Beispiel Muttermale aus Bindegewebe (dermale Muttermale) oder Alterswarzen (seborrhoische Keratosen) können belassen oder auch mittels Laser entfernt werden.
2. Wie kann man Hautkrebs erkennen ?
Häufig fällt dem Patienten selbst oder einem Angehörigen eine Veränderung an der Haut oder eine Veränderung von einem Muttermal auf. Hautkrebs zeigt selten Symptome, erst in fortgeschrittenem Stadium kommt es zu grösseren Hautdefekten, Wunden und spontanen Blutungen. Die Untersuchung der suspekten Veränderungen an der Haut beim Dermatologen (Hautarzt) geschieht mittels eines Dermatoskopes.
Dies ist eine spezielle Lupe, mit der der Hautarzt in die obersten Hautschichten einsehen kann.
Dermatoskop zur Untersuchung suspekter Hautveränderungen.
Der Hautarzt kann damit den Hautkrebs anhand bestimmter Kriterien erkennen und die Läsion den verschiedenen Hautkrebsarten zuordnen.
3. Welche Arten von Hautkrebs gibt es ?
3.1. Weisser Hautkrebs der oberen Haftschichten:
Weiser Hautkrebs wird hauptsächlich durch UV-Licht, beziehungsweise durch Sonnenlicht ausgelöst. Er tritt häufig bei älteren Menschen auf, meistens an den Körperregionen, die im Laufe des Lebens viel dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Dies sind am häufigsten der Kopf, das Gesicht, besonders die Lippen und die Nase, die Schultern, das Dekolleté, die Unterarme und die Handrücken.
Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten des weissen Hautkrebses:
Basaliom
Das Basaliom oder Basalzellkarzinom entsteht aus der Basalzellschicht der Haut und ist ein sogenannter semimaligner (halbböser) Hautkrebs, da er nur sehr selten Metastasen (Tochtergeschwüre) auslöst. Das Basaliom findet sich sehr häufig im Gesicht hier besonders an der Nase, der Stirn und den Wangen.
Knotiges Basaliom an einer Wange. ©Henk Vrieselaar
Spinaliom
Das Spinaliom oder Spindelzellkarzinom entsteht aus der Stachelzellschicht der Haut und kann im fortgeschrittenen Stadium auch Tochtergeschwüre bilden. Dieser weiße Hautkrebs tritt ebenfalls häufig im Gesicht auf und kann auch an den Lippen, besonders der Unterlippe betreffen.
Spinaliom auf dem Unterarm. ©Inge
Beide Arten zerstören die Haut und das umgebende Gewebe. Meist verursachen sie nur sehr geringe Symptome, wie einen gelegentlichen Juckreiz oder sie schmerzen gering. Sie können aber, besonders das Basaliom, spontan bluten, ohne dass die Haut verletzt wurde.
Die Hauttumore entstehen meist aus Vorläuferläsionen, den aktinischen Keratosen oder einem Morbus Bowen. Dies sind die sogenannten Präkanzerosen. Auch diese Vorläufer des Hautkrebses zeigen selten Symptome, ggf. ein leichtes Jucken oder Brennen.
3.2. Schwarzer Hautkrebs aus den pigmentbildenden Zellen
Der schwarze Hautkrebs ist das Maligne Melanom. Es entsteht bei Entartung der hautpigmentbildenden Zellen, den Melanozyten. Hierbei kommt es häufig zu einer Veränderung von Muttermalen. Diese Muttermale werden «bösartig», es entsteht der schwarze Hautkrebs.
Melanome (schwarzer Hautkrebs) können rasch wachsen und bilden häufig Metastasen in den Lymphknoten und in inneren Organen. Die Metastasen breiten sich immer weiter, auch über das Lymphsystem, aus. Sind die inneren Organe des Patienten mit Tochtergeschwüren des schwarzen Hautkrebses befallen, können diese Ihre Funktionen nicht mehr ausführen. Die Patienten bekommen starke Schmerzen und sterben schliesslich an Organversagen. Gerade wenn der schwarze Hautkrebs zu spät entdeckt wird ist er häufig tödlich, und er ist verantwortlich für die meisten Sterbefälle bei Hauttumoren.
3.3. Seltene Hautkrebsarten
Es können sich auch aus den Immunzellen der Haut, den Lymphozyten, Hauttumore entwickeln. Diese Lymphome können aussehen wie Ekzeme, sind aber recht selten.
Des Weiteren gibt es noch sehr seltene Hauttumore, die aus anderen Zellen in der Haut entstehen können, wie zum Beispiel das Merkelzellkarzinom.
4. Was ist eine Hautkrebsvorsorge?
Bei einer Hautkrebskontrolle oder einem sogenannten Hautkrebs-Screening kontrolliert der Hautarzt die gesamte Haut des Patienten, inklusive der Kopfhaut und den äusseren Schleimhäuten. Dies erfolgt im derma competence center mittels moderner Kaltlicht- Auflichtmikroskopie, einer computerunterstützten Analyse (Einschätzung der „Bösartigkeit“) und der Möglichkeit, kontrollbedürftige Muttermale oder Hautläsionen als digitales Foto zu erfassen und für eine Verlaufskontrolle aufzuzeichnen.
Fakten zur Hautkrebsvorsorge:
- Die Hautkrebsvorsorge-Untersuchung ist sehr sinnvoll, denn ein frühzeitiges Erkennen des Hautkrebses ermöglicht meistens eine folgenlose Genesung.
- Sie dauert, je nach Anzahl der Hautveränderungen oder Muttermale zwischen 15 und 30 Minuten.
- Sie ist durch die Krankenkassen oder Zusatzversicherungen erstattungsfähig.
- Einmal jährlich nimmt Hautarzt Dr. Schnitzler in Zürich Enge am Nationalen Hautkrebstag der Krebsliga teil und führt eine kostenlose Untersuchung und Diagnostik durch. (Link zur News Hautkrebstag)
5. Was ist eine Hautkrebsnachsorge?
Nach einer Hautkrebserkrankung ist es erforderlich, in regelmässigen Abständen (je nach Art des Hautkrebses), eine Nachkontrolle der gesamten Haut durchführen zu lassen. Hierbei wird ggfs. auch eine Kontrolle der Lymphknoten, der Tumormarker und der inneren Organe veranlasst.
Fakten zur Hautkrebsnachsorge:
- Die Untersuchung erfolgt ähnlich wie bei der Hautkrebsvorsorge unter Zuhilfenahme der Kaltlicht- Auflichtmikroskopie, der computerunterstützten Analyse und Fotos, um Veränderungen der Hautläsionen genau feststellen zu können.
- Wir, das derma competence center, arbeiten sehr eng mit den Hausärzten, Fachkollegen, Spitälern und Universitätskliniken zusammen.
- Bei der Hautkrebsnachsorge wird sich strikt an die neuesten Richtlinien und Qualitätsvorschriften gehalten.
6. Wie wird ein Hautkrebs behandelt?
Hautkrebs ist, wenn er früh erkannt wird, sehr gut zu behandeln. Das Wichtigste ist seine Früherkennung. Der Dermatologe kann dann die geeignete Therapie einleiten. Diese Therapien werden von den Krankenkassen übernommen und können meist in der Hautarztpraxis ambulant durchgeführt werden.
6.1. Hautchirurgie, die operative Entfernung
Die Hautchirurgie oder Dermatochirurgie bezeichnet das operative Entfernen von bösartigen, meist über das Hautniveau wuchernden Hautveränderungen. Aber auch störende gutartige Tumore können so entfernt werden.
Ablauf einer Hautkrebsoperation:
- Eine genaue Besprechung des Eingriffs erfolgt in der detaillierten Aufklärung des Patienten im Vorfeld des Eingriffs. Auch das anschliessende Prozedere bzgl. der Wundpflege wird genauestens mit dem Patienten besprochen.
- Die operative Entfernung der Hautveränderungen wird im derma competence center in einem dafür ausgelegten Eingriffsraum durchgeführt.
- Im Vorfeld wird nochmals ein Foto des Hautkrebstumors angefertigt.
- Eine operative Entfernung wird nach einer Lokalanästhesie durchgeführt.
- Je nach Indikation kommen an Haut- und Schleimhaut die unterschiedlichsten OP-Techniken, wie zum Beispiel Shave- Exzisionen, Dehnungs- oder Verschiebeplastiken zum Einsatz. Die Technik variiert natürlich mit der zu entfernenden Struktur.
- Der entfernte Hautkrebs, das Basaliom, Spinaliom oder Melanom wird im Anschluss zur Untersuchung ins Labor des Universitätsspitasl in Zürich gesendet.
- Ebenfalls werden die anschliessenden Verbandswechsel, die Wundversorgung und auch das Entfernen der Fäden in der Hautarztpraxis von Dr. Schnitzler und seinem Team durchgeführt. So kann das bestmögliche ästhetische Ergebnis für den Patienten erzielt werden.
- Sobald der genaue Bund der feingeweblichen Untersuchung vorliegt informiert Hautarzt Dr. Schnitzler seine Patienten umgehend.
6.2. Photodynamische Therapie(PDT)
Bestimmte Arten des weissen Hautkrebses (oberflächliche Basaliome, bzw. Basalzellkarzinome, seine Vorstufen: aktinische Keratosen und Morbus Bowen) kann man heutzutage mittels der Photodynamischen Therapie schonend behandeln. Diese schonende Massnahme ist von den Krankenkassen anerkannt.
Wie läuft eine photodynamische Therapie ab?
- Auf die betroffenen Hautstellen wird eine lichtsensibilisierende Creme aufgetragen.
- Diese lässt man unter einem licht- und luftdichten Verband circa drei Stunden einwirken.
- Anschliessend wird das Areal mit Rotlicht einer speziellen Wellenlänge für einige Minuten bestrahlt.
- Die Beleuchtung der PDT ist gering schmerzhaft.
- Es kommt zu einer lokalen Reaktion in den erkrankten Zellen ohne Schädigung der gesunden Umgebungszellen und die erkrankten Hautzellen werden in den folgenden Tagen abgestossen.
- Die Abheilung geschieht ohne Narben
Daylight-PDT:
Eine Daylight-PDT, oder auch Tageslicht- PDT genannt, ist eine weitere Form der photodynamischen Therapie. Hierbei entfällt die künstliche Beleuchtung mit der Rotlichtlampe. Der Patient muss sich bei geeignetem Wetter nach dem Auftragen der Creme auf die zu behandelnden Hautstellen für zwei Stunden dem Tageslicht aussetzen. Diese Methode ist zwar sanfter, aber auch nicht ganz so effektiv wie die herkömmliche PDT.
6.3. Kryo- oder Vereisungstherapie
Die Vereisungstherapie wird schon lange in der Hautmedizin mit Erfolg zur Behandlung von z.B. Basaliomen und aktinischen Keratosen angewendet. Sie kann aber auch bei gutartigen Hauttumoren wie zum Beispiel bei Warzen und Hämangiomen (Blutschwämmchen) zum Einsatz kommen. Meist sind eine einzelne oder nur wenigen Sitzungen nötig. Die dabei auftretenden Schmerzen und Nebenwirkungen sind vernachlässigbar und werden sehr gut vom Patienten toleriert. Nachteilig ist, dass nicht sicher ist ob alle Tumorzellen behandelt wurden. Die Therapiekosten werden von der Krankenkasse getragen.
Wie läuft eine Kryotherapie ab?
- Nach einer Kälteanästhesie erfolgt wenn nötig eine schonende oberflächlicher Abtragung der Läsion.
- Es erfolgt eine Kälte-Applikation mit flüssigem Stickstoff im Sprüh- oder Kontaktverfahren. Dabei werden die «bösartigen» Stellen eingefroren
- Es kommt zu einer Reaktion ähnlich einer leichten Verbrennung.
- Im Anschluss kann es mitunter zu einer leichten Blasenbildung kommen.
- Mit einer geeigneteren Folgetherapie kommt es zu einer Abheilung dieser Läsionen.
- Narben treten selten auf.
6.4. Cremes gegen Hautkrebs
Oberflächliche Hautkrebsarten wie auch ihre Vorstufen können mit verschiedenen Cremes behandelt werden. Diese Cremes sind entweder Chemotherapeutika oder sogenannte Immunmodulatoren.
Ihr Einsatz ist beschränkt auf einzelne Hautkrebsarten und ist eher bei geringerer Ausdehnung zu empfehlen.
Ebenso variiert die Anwendungsdauer jedes Präparates sehr (Tage bis Wochen).
Gemeinsam haben die Cremes, dass sie eine Reizung der Haut auslösen. Diese Reizung klingt im Anschluss an die Therapie wieder ab. Narben sind selten.
Diese Therapieart ist nicht die sicherste Behandlungsmethode von Hautkrebs, dennoch bei bestimmten Verlaufsformen von Hautkrebs sehr empfehlenswert. Sie kann aber vom Patienten aufgrund der Dauer und der bestehenden Reizreaktion der Haut als sehr belastend empfunden werden.
Wie läuft eine Hautkrebsbehandlung mit einer Creme ab?
- Je nach Hautkrebsart verschreibt der Hautarzt die geeignete Creme.
- Der Patient wird genauestens über die Dauer und Art der Anwendung instruiert.
- Nach unterschiedlichen Zeiträumen, abhängig vom Präparat, kommt es zu leichten bis starken Hautreizungen. Die geschädigten Zellen werden abgestossen.
- Nach Absetzen der Creme heilen diese Hautreizungen ab.
- Dieser Zyklus ist bei nicht kompletter Abheilung nach Rücksprache mit dem Hautarzt zu wiederholen.
- Die Therapie kann von verschieden langer Dauer sein, Tage bis Wochen
6.5. Weitere Therapiemöglichkeiten
Es kann vorkommen, dass die genannten Therapiemöglichkeiten nicht ausreichend sind. Auch ist es möglich, dass diese aufgrund der Lokalisation des Hautkrebses zum Beispiel an Nase oder Auge nicht anwendbar sind. In diesen Fällen kann der Patient für eine Bestrahlungstherapie oder eine interne systemische Therapie (mit Infusionen) von Hautarzt Dr. Schnitzler an das Universitätsspital in Zürich weitergeleitet werden.
7. Übersicht der verschieden Hautkrebsarten
Die Arten mit Aussehen, bevorzugter Lokalisation und Behandlungsmöglichkeiten.
Hautkrebs ist, wenn er früh erkannt wird, sehr gut zu behandeln. Das Wichtigste ist seine Früherkennung. Der Dermatologe kann dann die geeignete Therapie einleiten. Diese Therapien werden von den Krankenkassen übernommen und können meist in der Hautarztpraxis ambulant durchgeführt werden.
Zusammenfassend gesagt ist es sehr wichtig, bei dem geringsten Verdacht auf Hautkrebs, den Hautarzt aufzusuchen. Der Hautarzt kann den Hautkrebs früh erkennen. Dies ist wichtig, denn dann kann er rechtzeitig eine Diagnose stellen und eine geeignete Therapie einleiten. Diese findet dann in der Hautarztpraxis statt und wird von den Krankenkassen getragen.
Autor - Dr. med. Hero P. D. Schnitzler
Ich bin Dr. med. Hero P. D. Schnitzler und gründete 2015 das derma competence center in Zürich Enge welches ich seitdem mit Herz, Seele und Fachkompetenz führe.
Ich bin Mitglied diverser Schweizer und Internationaler Fachgesellschaften und langjähriger Dozent für aesthetische Laser Medizin (D.A.L.M. ) der Universität in Greifswald, und für das Schweizer Fähigkeitsprogramm FMCH Laserbehandlungen der Haut.
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